Taiwans Geographie ist extrem vielfältig. Entdecke 10 überraschende Fakten über Taiwans Geographie! Von verschneiten Bergketten bis zu täglichen Erdbeben – lass dich überraschen!
1. Es gibt mehr als zweihundert 3000er in Taiwan
Durch Taiwan erstreckt sich von Norden nach Süden das Hochgebirge mit zahlreichen Gipfeln, die über 3.000 Meter hoch sind. Die sogenannten Baiyue (台灣百岳) sind eine Liste von 100 Bergen, die höher als 3.000 Meter sind. Diese Liste basiert auf Bergen, die als besonders schön, einzigartig, gefährlich, hoch oder prominent gelten. Für ambitionierte Bergsteiger ist das Erklimmen aller 100 Berge das große Ziel.
2. Die Erde bebt mehr als 20.000-mal pro Jahr in Taiwan
Taiwan befindet sich am sogenannten Feuerring, einer Zone rund um den Pazifik, die durch hohe tektonische Aktivität gekennzeichnet ist. Das Resultat dieser Aktivität sind Erdbeben und Vulkane. Die meisten Erdbeben in Taiwan sind sehr schwach und werden kaum gespürt. Sie verursachen auch keine Schäden. Jedoch gibt es auch zahlreiche starke Beben in Taiwan. Im Durchschnitt ereignen sich pro Jahr mehrere stärkere Beben, die zum Glück meistens glimpflich verlaufen.
3. Flüsse sind nicht schiffbar
Obwohl die Flussbetten in Taiwan teilweise sehr breit sind und einige Flüsse auch eine hohe Wasserführung aufweisen, sind nur wenige von ihnen schiffbar, und das auch nur auf kurzen Abschnitten in der Nähe ihrer Mündungen zum Meer. Die meisten Flüsse führen nur während Starkregen oder Taifunen größere Wassermengen. In trockenen Perioden hingegen fallen die Flussbetten trocken, und es sind nur schmale und flache Wasserläufe zu finden.
4. Der höchste Berg Taiwans verpasst ganz knapp die 4000er Marke
Der höchste Berg Taiwans, Yushan oder auch Jadeberg (玉山) genannt, ragt stolze 3.952 Meter in die Höhe und ist damit fast 1.000 Meter höher als die Zugspitze. Im Gegensatz zu den Alpen, wo die Baumgrenze bei etwa 2.000 Metern liegt, sind die Berge in Taiwan bis zu ihren höchsten Gipfeln von üppigem Grün bedeckt. Dadurch wirken sie weniger schroff und rau im Vergleich zu anderen Hochgebirgen.
5. Es gab mal Gletscher auf Taiwan
Während der letzten Eiszeit (vor 115.000 bis 11.700 Jahren) bildeten sich Gletscher in Taiwans Hochgebirge. Heute sind sie jedoch vollständig abgeschmolzen, und aufgrund der intensiven Erosion im Gebirge sind nur noch wenige Spuren davon erkennbar. Einige Hinweise auf ihre Existenz finden sich in Form von Kare, kesselförmigen Vertiefungen in den Berghängen, wie zum Beispiel der Jiaming-See (嘉明湖). Diese Formationen deuten auf das Vorhandensein früherer Gletscher hin.
6. Taiwans Küstenlinie ist kürzer als man denkt
Obwohl Taiwan eine Insel ist und zum Staatsgebiet auch zahlreiche kleinere Inseln gehören, ist die Küstenlinie mit einer Länge von 1.566 Kilometern deutlich kürzer als die Deutschlands, die eine Küstenlänge von 2.389 Kilometern aufweist. Dies liegt daran, dass Taiwan im Vergleich zu Deutschland eine kompaktere Form besitzt und weniger stark zerklüftete Küstenabschnitte hat. Trotzdem bietet Taiwans Küste eine Vielzahl von landschaftlichen Reizen und beeindruckenden Küstenformationen.
7. Es gibt Schlammvulkane und ewige Feuer
Im Süden Taiwans, hauptsächlich in Pingtung, treten Schlammvulkane auf. Diese Erhebungen ähneln in ihrer Form einem Vulkan. In regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen tritt aus diesen Erhebungen wassergesättigter Schlamm aus, oft begleitet von Methan. Gelegentlich kann es auch zu stärkeren Eruptionen kommen, wie zum Beispiel im Jahr 2022, als ein Schlammvulkan direkt neben einem Tempel ausbrach.
Ein weiteres interessantes Phänomen im Süden Taiwans, genauer gesagt in Hengchun, ist die sogenannte “ewige Flamme” (Chuhuo). Hier tritt natürliches Gas aus der Erde aus, dass irgendwann einmal entzündet wurde und nun unaufhörlich als Flammen brennt, wodurch die Bezeichnung “ewige Flamme” entstanden ist.
8. Im Winter fällt Schnee
Obwohl Taiwan aufgrund seiner Lage in den Subtropen und Tropen normalerweise milde Temperaturen aufweist und selten unter 10°C fällt, kann es im Hochgebirge während des Winters zu Schneefällen kommen. Tatsächlich ist dies keine Seltenheit, und jedes Jahr gibt es für einige Tage Schnee. In besonders kalten Wintern kann es sogar in den Bergen rund um Taipei zu Schneefällen kommen.
Diese winterlichen Schneelandschaften in Taiwans Hochgebirge bieten einen faszinierenden Kontrast zur üppigen tropischen Vegetation, der Besucher in Staunen versetzt. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, die verschneiten Gipfel zu erkunden und dabei die malerische Schönheit der Natur zu genießen.
9. Es gibt kaum natürliche Seen in Taiwan
Der größte See Taiwans ist der Sonne-Mond-See. Mit einer Fläche von 7,93 km² ist er etwa so groß wie der Rurstausee. Allerdings war der ursprüngliche Sonne-Mond-See sogar kleiner, da in den 1930er Jahren ein Staudamm und ein Wasserkraftwerk am See errichtet wurden, wodurch der See zu einem Stausee wurde.
Tatsächlich sind alle großen Seen in Taiwan Stauseen, da natürliche Seen relativ selten und zudem eher klein sind. Dies ist auf die Topographie Taiwans zurückzuführen. Im Hochgebirge gibt es hauptsächlich tiefe Täler, in denen sich keine Seen bilden können. Im Flachland hingegen fehlen Vertiefungen, die zur Bildung von Seen erforderlich wären.
Dennoch bieten die vorhandenen Seen in Taiwan, wie der Sonne-Mond-See, faszinierende Landschaften und sind beliebte touristische Ziele. Sie sind umgeben von malerischen Bergen und bieten eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten wie Bootsfahrten, Radtouren und Wanderungen.
10. Es gibt aktive Vulkane auf Taiwan
Lange Zeit ging man davon aus, dass die Vulkane im Norden Taiwans erloschen seien. Doch erst vor einigen Jahren entdeckten Forscher eine Magmakammer unter den Vulkanen, was auf aktiven Vulkanismus hindeutet. Zudem sind die zahlreichen Schwefelquellen und heißen Quellen im Yangmingshan ein weiteres Anzeichen dafür. Ein unmittelbarer Ausbruch wird derzeit jedoch nicht befürchtet, da die Vulkane intensiv überwacht werden, um frühzeitig vor einem möglichen Ausbruch zu warnen.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es auch gegenteilige Forschungsergebnisse gibt, die das Vorhandensein einer Magmakammer nicht bestätigen und die Vulkane als erloschen betrachten. Die wissenschaftliche Debatte über den aktuellen Aktivitätsstatus der Vulkane in Nordtaiwan ist noch nicht abgeschlossen, und weitere Untersuchungen sind erforderlich, um ein endgültiges Urteil zu treffen.
Trotz dieser unterschiedlichen Ansichten bleibt die Überwachung der Vulkane von großer Bedeutung, um mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen und angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
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Toller Artikel! Gefällt mir sehr hier über Taiwans Vielseitigkeit zu erfahren!
Danke!
Sehr lesenswerter, informativer Artikel.
Zum Schneefall sollte man noch anmerken, dass dies für viele Taiwaner immer noch ein Naturschauspiel von biblischen Ausmassen ist. Sollte tatsächlich mal im Yangmingshan Nationalpark (nördlich von Taipei) Schnee fallen, schmeisst sich die halbe Stadt ins Auto und pilgert in einem langen Stau in das ‘Schneegebiet’ auf ca 600 – 1000 Meter Höhe.
Dort finden sie dann nicht etwa weisse Winterlandschaften vor sondern eher einen grauen, nassen Flaum, der alles benetzt.
Auf den Motorhauben der SUVs wird dieser dann zusammengeschoben und ein 15cm hoher Schneemann gebaut. Junge Hasardeure stellen sich dann mit nackten Oberkörper davor und brüllen in die laufenden TV-Kameras, die das Winterliche Armageddon live in die Wohnstuben der Daheimgebliebenen übertragen.
Danke Jens! Deine Beschreibung des Schnee-Events im Yangmingshan ist absolut korrekt. So läuft das hier ab, wenn es geschneit hat.
der Jens Finke hat das gut geschrieben weil in Köln Schnee auch eine Sensation ist und das Gehabe der Jugend gleichfalls so zu sehen ist